#02 - Wenn die Stille dich stark macht
Shownotes
Manchmal dürfen wir unsere Ideen erst einmal wachsen lassen, damit sie gross und stark werden, bevor wir Gefahr laufen, dass sie uns jemand zertritt. Heute reden wir darüber, wie wir mit der Angst umgehen, Altes loszulassen, um zu neuen Ufern loszuziehen… Gute Reise und hab einen schönen Tag
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00:00:00: Mein Name ist Katja Stähli und du bist mitten in meinem Podcast "40 und Fabelhaft".
00:00:07: "40 werden" ist ein Abenteuer, denn das Beste liegt noch vor uns.
00:00:12: Wir starten erneut. Zweite Folge 40 und Fabelhaft.
00:00:15: Wir haben uns letzte Woche darüber unterhalten, dass die Kündigung durch ist, dass ich in die Schweiz gefahren bin.
00:00:20: Und das ist jetzt eigentlich so darum, wie trage ich denn diese Informationen jetzt in die Welt hinaus?
00:00:26: Muss ich sie überhaupt in die Welt hinaus tragen? Und wenn ja, wie tue ich das?
00:00:30: Ich habe niemanden angerufen, weil ich dieses Flänzchen hüten wollte.
00:00:33: Ich wollte mich in diesen Kokon einpacken und erst mal mich selber genießen,
00:00:37: ohne dass da irgendjemand kommt und auf den Plätzchen rundrückt.
00:00:40: Ich habe nur eine Person Bescheid gegeben, das ist meine beste Freundin Gabriella.
00:00:43: Wir sind ganz tief verbunden. Sie gehört zu meinem allerinnersten Kreis.
00:00:47: Und ich weiß, es hat mir letztens so einen schönen Spruch geschickt.
00:00:50: Ich musste so lachen, weil sie mir einen Spruch geschickt.
00:00:53: Und wenn ich in Oslo aufwache mit einem Schlüppi auf dem Kopf, dann weiß ich, dass du mich abholst
00:00:57: und ohne Kommentar mich nach Hause bringst.
00:00:59: Ich musste so lachen, weil sie mir geschrieben hat, dass bist du.
00:01:02: So ist unsere Freundschaft. Egal, wo sie ist, ich würde sie überall abholen und umgekehrt.
00:01:08: Ich wusste genau, wenn ich von meiner Information erzähle, wenn ich hier vom Auswandern erzähle,
00:01:12: dann würde sie liebevoll mit dieser Entscheidung umgehen.
00:01:16: Ihre erste Reaktion war, Hauptsache wir telefonieren jeden Tag und gehen sucht ein Glück.
00:01:22: Das war eine so wundervolle Reaktion. Natürlich kamen auch die kritischen Fragen.
00:01:25: Und die haben auch zu kommen. In dem Buch der kleine Prinz wird das auch beschrieben.
00:01:29: Wenn wir Freundschaften eingehen, wenn wir Beziehungen eingehen, dann tragen wir mit Verantwortung.
00:01:34: Wir können nicht einfach uns abseilen und sagen, oh, du hast mich jetzt lebt, tja, dein Pech, ich hau dann jetzt mal ab.
00:01:39: Und da ist es auch wichtig, klare Antworten zu haben für dein Gegenüber.
00:01:43: Wenn die kritische Frage kommt, was passiert, wenn, was machst du, wenn dann,
00:01:47: dass du klare Antworten hast, damit ein Gegenüber ein Gefühl von Sicherheit bekommen.
00:01:51: Die Alter weiß, was sie tut. Und das war für mich der Prozess, den ich gesteckt habe.
00:01:55: Ich wusste, dass Gabriela diese Antworten nicht braucht.
00:01:58: Alle anderen haben sie gebraucht.
00:02:00: Und an der Stelle wirklich erst mal in sich zu kehren und sich pö-a-pö vorzubereiten.
00:02:06: Und mit Vorbereiten meine ich auch erst mal an einen Punkt zu kommen, wo ich klar sehen kann,
00:02:11: dass dieses Leben, von dem ich Ewigkeiten gedacht habe, dass es meins ist,
00:02:15: dass dieses Leben so, wie es ist, ein Ende findet.
00:02:19: Das heißt, ich muss die Schubnade aufmachen, das Ding da rausholen und eine neue Schubnade finden.
00:02:23: Ich muss erst mal diese ganzen neuronalen Verbindungen, wie ich denke, dass mein Leben ist,
00:02:27: abbauen und neu aufbauen.
00:02:29: Und Vorstellungen von meiner Zukunft, wer bin ich denn? Krieg ich irgendwann noch ein Kind?
00:02:34: Heirate ich irgendwann mal? Oder was mache ich denn beruflich?
00:02:38: All das stand auf jeden Fall, stand auf einmal so plötzlich frei im Raum.
00:02:42: Und es gab keine Hülle mehr und keine Leitplanke mehr.
00:02:46: Das ist ein Prozess, den man annehmen kann, den man annehmen muss.
00:02:49: Ganz bewusst, ich mag dieses Wort "muss".
00:02:51: Ich finde es wichtig, dass wir eine klare Sprache nutzen.
00:02:55: Ich kann auch sagen, ich darf es annehmen.
00:02:57: Und wenn ich in der Lage bin, volle Verantwortung für mein Leben zu tragen,
00:03:01: dann kann ich das Wort "darf" benutzen.
00:03:03: Wenn ich aber noch nicht so da bin, dass ich volle Verantwortung für mein Leben tragen kann
00:03:07: und ich bezweifle, dass wir vollumfänglich Verantwortung für alles übernehmen können.
00:03:14: Dann ist es schon mal gut, wenn ich mir klar mache, dass ich gewisse Dinge tun muss,
00:03:17: um dann irgendwann, um einen Ziel zu erreichen, um Erfolg zu bekommen.
00:03:22: Gibt es gewisse Dinge, die daraus auf mich warten, die ich zu tun habe.
00:03:25: Und das Wort "muss" ist wie auch so eine Einladung in eine Bewegung zu kommen.
00:03:29: Darf es auch so eine Einladung zu sagen, kann ich auch morgen machen.
00:03:32: Und deswegen finde ich es gut, wenn man klare Worte findet
00:03:37: und eine klare Planung einsteigt.
00:03:39: Was muss ich tun, damit ich on track bleibe?
00:03:43: Was muss ich tun, damit ich am Freitag, den 13. Juli, mit gepackten Koffern darstehe
00:03:48: und weiß, dass mein ganzes Hab und Gut einmal über die Grenze nach Berlin kommt?
00:03:52: Das ist ein Endziel und bis dahin habe ich viel vor mir.
00:03:56: Das heißt, wir müssen erstmal Tools erlernen.
00:03:58: Und es gibt da draußen so viel Wissen.
00:04:00: Ich kann mir überall Wissen aneignen.
00:04:02: Es gibt Podcasts, es gibt Bücher, es gibt Persönlichkeitsentwicklungsveranstaltungen.
00:04:06: Und für mich war das die erste Vorbereitung, die ich machen wollte.
00:04:11: Ich habe mir selber eine klare Verbindlichkeit zu signalisieren.
00:04:14: Dass dieser Anteil in mir, der war so...
00:04:16: Da gab es einen Anteil in mir, der war so, mal gucken, wie du es morgen siehst.
00:04:20: Mal gucken, wie du es übermorgen siehst.
00:04:22: Du wirst bestimmt einbrechen.
00:04:24: Und das erstmal abzuwarten, sich dabei zu begleiten, das war total wichtig.
00:04:28: Und ich hatte auch noch gar keine Kraft für Ausräder, die gibt es da draußen.
00:04:32: Wir haben sie alle in unserem Leben.
00:04:34: Immer dann, wenn die Komfortzone verlassen wird.
00:04:38: Etwas tu, was du dir nicht erlaubst zu tun, dann tut es dir wahrscheinlich mehr weh als mir.
00:04:43: Das heißt, solange wir beide auf dem Stuhl sitzen und sagen, das Leben ist scheiße.
00:04:46: So lange magst du mich.
00:04:48: In dem Moment, wo ich komme und sage, so Mädchen, aufstehen, sag Leben ist nicht mehr scheiße.
00:04:52: Leben ist jetzt richtig geil, machen wir Chaka.
00:04:54: In dem Moment kann es passieren, dass du sagst, boah, was bist du denn für eine blöde Kuh?
00:04:57: Und wenn du denkst, dass ich eine blöde Kuh bin, kann es sein, dass du mir sagst,
00:05:00: du spinnst ja wohl nach Berlin zu gehen, weißt du, was da alles schief laufen kann.
00:05:03: Und dann kommen diese Ausrädermechanismen.
00:05:07: Ich wollte das verhindern.
00:05:08: Und natürlich war es auch so, da darf man auch offen darüber reden,
00:05:11: dass ich natürlich auch Angst hatte, dass die Leute mit diesen ganzen Negativ-Dingern da auf mich zukamen,
00:05:16: dass sie mich unsicher machten.
00:05:18: Ich wollte von der Angst nichts wissen, weil die Angst war gar nicht da.
00:05:22: Und ich wollte sie gar nicht in mir heranzüchten.
00:05:24: Aber es ist normal, dass die, dass solche Fragen kommen, wie was ist, wenn es schief geht.
00:05:30: Und ich finde, wir sollten mal darüber nachdenken, was ist, wenn es schief geht.
00:05:35: Das ist eine kleine Angsthase, der da so niedlich vor dir sitzt, den ich einfach wegdrücken.
00:05:38: Und wenn der sitzt dann dann und sagt, was ist, wenn es schief geht.
00:05:41: Und wir sind dann so, oh Gott, nicht mal drüber nachdenken.
00:05:43: Wie oft haben wir Gedanken?
00:05:45: Wir denken, nicht drüber nachdenken.
00:05:47: Dieses ignorieren hilft aber nicht. Der Angsthase geht nicht weg.
00:05:49: Du kriegst es wahrscheinlich hin, dass du den irgendwo in der Ecke gestellt bekommst
00:05:52: oder irgendwo hin in eine Schublade packst.
00:05:54: Aber da ist er trotzdem.
00:05:56: Also der nächste Schritt, wenn wir uns vorbereiten, ist es einmal, die Dinge beim Namen zu nennen.
00:06:01: Hast du Angst? Ja. Super. Schön.
00:06:04: Danke für die Ehrlichkeit.
00:06:05: Und jetzt reden wir über die Angst.
00:06:07: Und dann nimmst du dir ein Stück Papierenschreibstift und schreibst mal auf.
00:06:10: Was ist denn genau meine Angst?
00:06:12: Das ist meine Angst.
00:06:14: Die Gefühle mal durchzufühlen.
00:06:16: Die mehr wir sie wegdrücken, desto mehr kommen wir in den Widerstand.
00:06:18: Die mehr wir im Widerstand sind, desto größer werden die Dinge.
00:06:21: Der Angsthase heißt irgendwann so, dass die Löffel bis zur Decke gehen.
00:06:24: Und wenn du an dem Punkt bist, wo du deine Angst einmal analysierst,
00:06:27: wo du sie in den Händen hältst und siehst, entmystifizierst du sie automatisch.
00:06:32: Dann kommt dieser Satz, was denn wenn schief geht?
00:06:33: Ja, lass uns darüber reden. Was ist, wenn es schief geht?
00:06:35: Das war auch so der Moment, wo ich meine Eltern entwaffnen konnte.
00:06:38: Weil ich habe gesagt, okay, ich gehe jetzt nach Berlin.
00:06:41: Ich habe mein Lehrerjob gekündigt. Ich gehe nach Berlin.
00:06:43: Geht alles schief. Warum auch immer?
00:06:45: Komm ich wieder zurück, finde sofort wieder ein Job als Lehrerin.
00:06:48: So, was jetzt passiert?
00:06:50: Ich bin wieder da, wo ich aufgehört habe.
00:06:52: Ich habe zwar einen Loop gemacht, aber ich bin wieder genau da.
00:06:54: Das heißt, ich kann nur gewinnen, aber nichts verlieren.
00:06:56: Denn schlimmer als das, was es jetzt ist, wird es gar nicht werden.
00:06:58: Aber wenn wir an Scheitern denken, sind wir mal ehrlich.
00:07:01: Wenn du an Scheitern denkst, dann ist es ja meistens so so Level unter der Brücke landen.
00:07:04: An Scheitern zu denken ist oft mal so, dass wir völlig irrational uns in Situationen reinpacken,
00:07:11: die überhaupt nicht existieren.
00:07:13: Drama Lama. Hundertmal durch die Drehtür.
00:07:16: Dwing, Dwing.
00:07:18: Ich habe irgendwann für mich verstanden, was ich für eine Drama Queen bin.
00:07:21: Meine Freunde, die jetzt zuhören, die werden jetzt alle laut grins,
00:07:23: weil ich war ein ultimative Drama Queen.
00:07:25: Bis ich irgendwann mich wie geklont habe und ein Teil von mir,
00:07:29: der wie so als innerer Coach fungiert, mich außerhalb von dieser Drama Drehtür hingepackt habe.
00:07:33: Ich habe gesagt, hey, Sag mal, Mädchen, was machst du da?
00:07:35: Also, wenn du kannst du gerne, ich warte hier, mach du dein Ding.
00:07:39: Aber wir können es jetzt eigentlich auch aufhören.
00:07:41: Wir können aufhören, Drama zu machen.
00:07:43: Mehr Facts, weniger Drama.
00:07:45: Dieses ganze Vorhaben, mal so zu planen, wie wenn du als Auftrag bekommst,
00:07:49: für ein Haus eine Statik zu berechnen.
00:07:51: Einfach mal Schritt für Schritt logistisch, klar, rational, ohne Drama,
00:07:56: die Dinge aufzuschreiben.
00:07:58: Was brauche ich eine To-do-Liste?
00:08:00: Was brauche ich im Außen?
00:08:02: Brauche ein Amt, brauche ein Wohnung, brauche ein Unzugsunternehmen.
00:08:05: Okay, klar, easy.
00:08:07: Aber was brauche ich von mir?
00:08:09: Und von mir brauche ich so etwas wie Verbindlichkeit,
00:08:11: wenn ich eine Entscheidung treffe, egal wie klein sie ist.
00:08:14: Ich esse heute einen Apfel, ich esse heute kein Nutella.
00:08:17: Dass ich diese Entscheidung einmal für Bare Münze nehme und mir treubleibe.
00:08:21: Wenn ich mir immer irgendwas verspreche und es nicht umsetze,
00:08:26: dann habe ich mich auch immer so aufgeräumt, wie ich mich für mich da stehe.
00:08:28: Ich mache mich doch selber von mir zum Haus.
00:08:30: Ich habe geraucht ohne Ende, mein Leben lang.
00:08:34: Seit 3, 4 Jahren rauche ich nicht mehr.
00:08:36: Also ich habe vor der Schwangerschaft aufgehört und dann 5 Jahre nicht geraucht, 4 Jahre.
00:08:41: Letzten Sommer habe ich aus Liebeskummer angefangen zu rauchen.
00:08:43: Richtig schlaue Idee, richtig gut.
00:08:45: Wenn ich rauche, dann rauche ich wie eine Verrückte.
00:08:47: So Schachtel, 20 Dinger am Tag, zack weg, kein Problem.
00:08:50: Und spätestens 3 Wochen später geht es mir richtig schlecht.
00:08:53: Also ich weiß, dass ich nicht rauchen darf.
00:08:55: Es gibt Momente, wo ich mal die eine oder andere Zigarette, wo ich denke, jetzt.
00:09:00: Wer bin ich denn für mich, dass ich mir nicht treubleiben kann?
00:09:04: Möchte ich mich so im Spiegel angucken?
00:09:07: Möchte ich morgens nach dem Rauchen aufstehen und sagen,
00:09:10: Boah Alter, du hast dich so beschissen gestern Abend?
00:09:13: Nein, trotzdem gibt es mal, dass ich eine Zigarette rauche.
00:09:16: Ich bin auch nicht unfehlbar.
00:09:18: Also vieles funktioniert wunderbar und bei vielen Sachen sind wir alle immer auf dem Weg.
00:09:23: Ja, die Dinge müssen auch nicht zur Perfektion geführt werden, aber das Bewusstsein zu haben.
00:09:27: Ich möchte mir und meinen Entscheidungen treubleiben.
00:09:30: Und das ist ein Training.
00:09:32: So, die Drama Queen, die ich früher war, die hat oft erlebt,
00:09:34: dass die Dinge alle immer supermüselig laufen.
00:09:36: Es funktioniert nicht, alles kompliziert, schwierig, die Dinge müssen schwierig sein.
00:09:39: Und ich habe es auch meistens magisch angezogen, dass irgendwas in die Hose ging.
00:09:43: Jetzt, was passiert in dem Moment, wo ich die Kündigung für die Wohnung eingereicht habe?
00:09:46: Die war ja zum Ende Januar gekündigt.
00:09:48: Juli war Auswanderung, das heißt, der Gap dazwischen war ziemlich schmutzig.
00:09:52: Und mit drei Hunden irgendwie unterzukommen, ist gar nicht so einfach.
00:09:55: Auf jeden Fall habe ich lustigerweise, wie von Zauberhandel,
00:09:59: wie von Zauberhandel.
00:10:02: Nachmittag gefunden für Dezember. Hätte man jetzt sagen können, okay, ich hätte
00:10:04: sie auch kein Nachmittag gebraucht. Aber dieser Nachmittag war so perfekt, der hat mir alles
00:10:09: abgekauft, hat alles übernommen, war total entspannt mit allem und einfach nur glücklich, dass er diese
00:10:15: Wohnung bekommen hat. Das ich so dankbar war, dass er da war, weil er mal gesagt, gut, alles klar,
00:10:18: ich habe es verstanden. Match. Zur gleichen Zeit war ich auf so einer Dating-Plattform und habe
00:10:23: jemanden kennengelernt, aus Berlin, der in der Schweiz gelebt hat und der hat eine Company gehabt,
00:10:27: die so Handytaschen aus Leder und so iPad-Taschen verkauft haben, die Firmen irgendwie posch oder so
00:10:32: und der wollte das in die Schweiz importieren. Und wir haben uns zwar kennengelernt mit der Idee,
00:10:37: dass wir vielleicht irgendwie zusammenkommen, das hat aber überhaupt nicht funktioniert,
00:10:40: weil wir richtig kumpelhaft miteinander waren und er hat dann mitbekommen, dass ich Logos basteln
00:10:44: kann, dann habe ich den Logo gebastelt und so sind wir Freunde geworden. Diese zwei Jungs,
00:10:48: diese zwei Berliner Jungs und ich, es ist ja auch witzig, ne, mitten in der Schweiz und dann
00:10:51: triffst du in Berlin. Und wir drei haben dann innerhalb von, keine Ahnung, zwei, drei Wochen
00:10:56: entschieden, dass wir eine WG gründen. Wir haben sofort eine Riesenwohnung gefunden, die war
00:11:00: eine Mietvertrag, ich hatte mein Zimmerchen, die haben sich über die Hunde gefreut. Es war alles wie
00:11:05: wie von Zauberhand. Mit absoluter Leichtigkeit hat sich alles einfach so puff puff puff hat
00:11:13: alles funktioniert. Und das war für mich so ein intensives Erlebnis, dass ich die Schlussfolgerung
00:11:18: für mich gezogen habe zu sagen, "What if", was ist, wenn es sich leicht anfühlt, dass es richtig ist.
00:11:26: Der Ungeschluß wäre es ist richtig, wenn es sich leicht anfühlt. Und ich will jetzt nicht sagen,
00:11:31: dass China sagt, "Dorothy Stihli hat gesagt, alles was leuchtet ist, ist richtig." Nein,
00:11:34: aber es könnte ein Indiz dafür sein, dass du auf dem richtigen Weg bist. Für mich war es so.
00:11:40: Ich glaube an Fügung und das ist bestimmt auch ein kontroverses Weltanschauungsmodell
00:11:45: und das ist auch völlig in Ordnung. Ich kann sich da nur einladen, mal in den Rückblick zu gehen.
00:11:51: Ich habe ganz viele Dinge in meinem Leben, wo ich sagen kann, das ist passiert und das ist passiert
00:11:57: und dann ist das passiert. Aber das konnte nur passieren, weil das passiert. Und ich glaube an
00:12:00: Fügung, ich finde das ein wunderschönes Konzept. Während ich in der Schweiz meine Wohnung
00:12:05: geregelt habe, habe ich durch eine zauberhafte Fügung, auch aus meinem privaten Umfeld,
00:12:09: in der aus der Schweiz heraus, eine Wohnung bekommen in Berlin. Zieh dir mal rein, 80 Quadratmeter,
00:12:15: Leipziger Straße für 500 Euro warm. Das ist der Holy Grail. Es gibt keine Wohnungen, die nur schon
00:12:22: gar nicht an eine, die man rankommt. Uralter, Mietvertrag und so, es war mega. Die Wohnung war
00:12:27: zwar eine Messie-Bude, die musste komplett saniert werden, aber davor habe ich überhaupt
00:12:31: keinen Schiss gehabt oder so. Ich dachte mir, wenn ich schon mit dem Kopf durch die Wand,
00:12:34: dann kann ich vorher auch noch die Raufhasertapete runterreißen. Das war für mich völlig okay,
00:12:38: dass das danach auch noch ein Bramer ausgeadet ist. Das erzähle ich gerne an anderer Stelle,
00:12:43: aber für den Moment war es einfach ein unglaublicher Zauber. Ich habe die dann auch super
00:12:50: früh bekommen. Das heißt, ich konnte im Frühjahr bereits anfangen, zumindest mein Schlafzimmer
00:12:54: zu sanieren. Und ich habe ganz früh mit diesem Wohnungsprozess angefangen. Meine Wohnung war
00:12:59: ja schon weg im Dezember. Die neue Wohnung, wo ich die WEG hatte, die kam auch sofort und die
00:13:03: Wohnungen in Berlin war auch sofort da. All in gehen. Und das Universum ist ein Freund von All In.
00:13:09: Das ist meine Erfahrung. Deine muss nicht die gleiche sein, aber es ist manchmal schön, sich
00:13:15: einen neuen Blickwinkel zu gönnen. Wenn du fest verankert mit einem Bein in deinem alten Leben
00:13:19: steckst, so schön einbetoniert in so einem Betonklotz, dann reicht es nicht, wenn du einfach mit einem C
00:13:26: im nächsten, im neuen Leben den Fußboden berührst. Das Universum ist ein Freund von All In und das
00:13:33: du mit beiden Flügen fliegst. Du kannst nicht fliegen, wenn du nur halb fliegst. Und es ist auch
00:13:39: wichtig, den Mut zu haben, voll zu springen. Wenn du unten an diesem Sprungturm stehst,
00:13:44: ich habe das gehasst früher als Kind, in diese Sprung und in diese Sprungturm-Nummer zu machen.
00:13:48: Und sie erzählen dir alle, wie es zu gehen hat und gehst du da hoch und dann weißt du und dann
00:13:52: mache ich einfach und dann sagen die immer so "Mach doch springen, doch hüpfst doch einfach mal,
00:13:55: ist ja jetzt nicht so schlimm, mach doch einfach mal". Und es geht auch alles ganz gut,
00:13:58: bist du vorne an diesem Brett stehst und dann, wenn du runterguckst und dir mal bewusst wirst,
00:14:02: dass du ins Nicht springst, das ist ein Moment. Und der kommt auch, wenn du auswanderst. Der kommt,
00:14:07: wenn du dich von alten Ketten los machst. Wenn du alte Ketten springst, kommt dieser Sprungbrett-Moment,
00:14:13: wo du ganz vorne stehst, wo du hüpfen und springen musst. Und bis dahin kannst du dich
00:14:18: wahnsinnig gut vorbereiten. Du kannst ganz vieler lernen, um diesen Sprung zu machen. Du kannst
00:14:22: die Theorie lernen, du kannst dich liebevoll damit begleiten und dann braucht es diese Kraft und
00:14:28: diesen Mut zu hüpfen und zu springen. Und den kannst du dir an trainieren wie ein Wettkämpfer,
00:14:32: der sich für den Wettkampf vorbereitet. Und dort auf diesem Sprungbrett vorne am Brett habe
00:14:37: ich mich wie der Wiege klont und mich neben mich gestellt und mich selber an die Hand genommen
00:14:42: und liebevoll mit mir gesprochen. Und es gibt diesen Moment beim Sicht meiner Podcast-Aufnahmen,
00:14:48: habe ich irgendwo den Faden verloren, dann habe ich mich angemackert. Und es war mir gar nicht
00:14:54: bewusst in dem Moment, wo ich es gemacht habe. Ich habe es erst auf der Kamera dann gesehen,
00:14:57: dass ich zu mir sage, ich sitze so hier genau hier und ich habe die Augen zu und ich sage
00:15:01: liebevoll, liebevoll. Und es hat mich so berührt zu sehen, was ich heute für eine Sprache mit mir
00:15:09: besitze, wie ich mit mir spreche. Liebevoll. Wir können dieses Wesen, dass wir sind da oben auf
00:15:15: dem Sprungturm nicht anschreien und sagen, jetzt springen endlich. Wir können aber sagen, lass es uns
00:15:20: gemeinsam tun, denn wir sind für uns selber die wichtigsten Lebenspartner. Und wenn diese Beziehung
00:15:25: hier nicht funktioniert, wie soll denn im Außen eine Beziehung funktionieren und wie wir die
00:15:29: Beziehung mit uns selber führen, ist auch lernbar. Mein Tipp für dich heute ist es, wenn du an einem
00:15:36: ähnlichen Sprungturm stehst, wo du gerade bist und du guckst da hoch und du denkst, ja, wie soll
00:15:40: ich darunter kommen? Dann ist das erste, was du jetzt mal machen darfst, ist liebevoll und ehrlich
00:15:45: zu dir zu sein, dich wirklich mal zu analysieren, zu fragen, wie ich mich selber kennen, wer bin
00:15:52: ich denn gerade? Wer bin ich mit all meinen Ängsten, mit meiner Wut, mit meiner Enttäuschung, vom
00:15:57: Leben von anderen Menschen? Wer bin ich mit meinen Schattenanteilen, die ich habe? Und dann schreib
00:16:03: sie dir mal auf, fang an damit zu arbeiten, fang richtig an, damit dich auseinanderzusetzen,
00:16:07: nicht einfach so beim Einschlafen fünf Minuten nachdenken, sondern sit with it, setz dich hin
00:16:13: mit dir selber, schreib's auf oder nimm's auf Handy auf. Das ist so kraftvoll, bitte probier das mal aus.
00:16:18: Die selber mal erklären auf dem Handy auf so ein Sprachnachricht, wer du eigentlich gerade bist
00:16:24: und dann hörst du dir mal an. Hör dir deine Stimmfarbe an, hör dir deine Energie an und die Worte,
00:16:28: die du sagst, das wird dir nochmal auf eine ganz andere Art und Weise aufzeigen, wer du bist und
00:16:34: wenn du das mal gemacht hast, dann gehen wir weiter, dann schauen wir, wie wir weiter machen können,
00:16:39: aber die Anerkennung deiner selbst ist der erste Schritt in eine bessere Welt, in eine Verbesserung
00:16:44: deiner Lebenssituation. Und ich bin immer wieder nach Berlin gereist, ich wollte on track bleiben,
00:16:49: ich wollte in der Energie bleiben meiner Entscheidung und so bin ich manchmal nach der Schule,
00:16:53: Freitag, Nachmittag einfach auf mich in das Auto gesetzt, bin nach Berlin gerattert,
00:16:56: Sonntagabend wieder nach Hause. Hauptsache ich konnte dort sein. Ja und irgendwann habe ich dann
00:17:02: im Felix gesessen, in so einem Club an der Bahn, da habe ich mich im Barkeeper verliebt. Das ist
00:17:06: richtig gute Idee, wenn du dir ein schwieriges Leben machen möchtest, dann holst du den Barkeeper,
00:17:10: top. So auf jeden Fall habe ich dann noch eine andere so verlorene, wie ich kennengelernt,
00:17:15: die saßen ein paar Meter neben mir, die hat sich auch in Barkeeper verliebt Gott,
00:17:19: so lang nicht der gleiche. Und die beiden Jungs, die waren dann so, ihr müsst jetzt mal miteinander
00:17:22: quatschen, weil wir haben noch ein paar Stunden und wir wurden beste Freundinnen, wirklich durchdick
00:17:28: und dünn und sie war viel viel jünger als ich, dich also acht, neun Jahre jünger als ich und
00:17:32: auch so eine Mega-Macherin, der hat dann mit mir zusammen Tapete gekratzt und wir haben wirklich,
00:17:37: also es war ein Abenteuer vom Herrn Wir-Bede und sie hat als Tänzerin in den Clubs gearbeitet,
00:17:43: so Gogo-Tänzerin. In allen möglichen Clubs war sie Resident und sie hat mich so mit in diese
00:17:47: Szene reingenommen und ich habe die Bookerin kennengelernt, die auch eine sehr gute Freundin
00:17:52: von mir wurde danach und was man dann so macht, wenn man selbst so eine Tanzkarriere hatte und dann
00:17:56: mit lauter Tänzerin zusammenkommt, das erzähle ich dann an anderer Stelle. Aber es war auf jeden Fall
00:18:01: bläst. So war ich irgendwann kurz davor, dass diese acht Monate ein Ende finden und es klar war,
00:18:09: dass es losgeht. Es war alles in den Startlöchern, ich habe einen Umzugsunternehmen gefunden,
00:18:14: ich habe die Wohnungen gehabt, die Kisten waren gepackt. Es war alles fix, fertig vorbereitet, damit
00:18:21: ich dann am 13. Juli 2012 zum letzten Mal den Schlüssel drehen konnte. Abschied braucht seine Zeit.
00:18:28: Das ist nichts, was man zwischen Tür und Angel macht und vor uns selber davon zu rennen hat höchstens
00:18:35: zur Folge, dass wir uns hinter uns her schleppen. All diese Schattenanteile, die wir haben,
00:18:40: die wollen integriert sein, die wollen mitkommen, die wollen einen Plätzchen bekommen, auf dem
00:18:45: Beifahrersitz mit dabei sein und liebevoll angehangen und nicht irgendwo weggedrückt,
00:18:50: weggesperrt, weggezort. Herr Mann Hesse hat mal gesagt, jeder Anfang hat einen Zauber in. Ich glaube,
00:18:57: dass auch jedes Ende ein Zauber in er hat. Und ein Ende zu finden und Abschied zu nehmen ist etwas
00:19:03: ganz, ganz Wundervolles. Wie mein Abschied war von der Schweiz, erzähle ich dir nächste Woche.
00:19:09: Mega schön, dass du dabei warst. Hey, bin, dass du nächstes Mal so viel bist.
00:19:15: Das war es für heute mit deiner weiteren Folge von 40 und Farbelhafen. Es ist so schön, dass du
00:19:20: vorbeigehört hast und ich hoffe, dass du natürlich für dich eine kurze Inspiration mitnimmst und somit
00:19:25: durch den Alltag spazierst und dich dabei liebevoll begleitest. Vergesst nicht, mich zu abonnieren,
00:19:30: damit du keine Folge verpasst. Teile diesen Podcast gerne mit deinen Freunden und deinem Umfeld.
00:19:35: Und wenn du eine Bewertung da lässt und ein Feedback freue ich mich umso mehr. Wenn du auch
00:19:39: ein Wunschthema hast oder Fragen, dann bitte komm auf mich zu. Du bist herzlich willkommen.
00:19:44: Bis zum nächsten Mal. Alles Liebe von mir für dich bei 40 und Farbelhafen.
00:19:48: [Musik]
00:19:58: SWR 2017
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